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Apidologie
Volume 41, Number 3, May-June 2010
Honey bee health
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Page(s) | 409 - 424 | |
DOI | https://doi.org/10.1051/apido/2010015 | |
Published online | 16 April 2010 |
Review article
Breeding for resistance to Varroa destructor in North America*
Sélection d’abeilles résistantes à Varroa destructor en Amérique du Nord.
Zucht auf Resistenz gegen Varroa destructor in Nordamerika
1
USDA- Agricultural Research Service, Honey Bee Breeding, Genetics and
Physiology Laboratory, 1157 Ben Hur
Road, Baton Rouge,
LA, 70820, USA
2
Dept. of Entomology, Purdue University, West Lafayette, IN
47907, USA
* Corresponding author: T. Rinderer,
Tom.Rinderer@ars.usda.gov
Received:
24
September
2009
Revised:
1
January
2010
Accepted:
30
January
2010
Breeding for resistance to Varroa destructor in North America provides the long-term solution to the economic troubles the mite brings. This review reports the development of two breeding successes that have produced honey bees of commercial quality that do not require pesticide treatment to control Varroa, highlights other traits that could be combined to increase resistance and examines the potential uses of marker-assisted selection (MAS) for breeding for Varroa resistance. Breeding work continues with these stocks to enhance their commercial utility. This work requires knowledge of the mechanisms of resistance that can be further developed or improved in selected stocks and studied with molecular techniques as a prelude to MAS.
Zusammenfassung
in Nordamerika bietet die langfristige Lösung für die von der Milbe verursachten wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Dieses Review untersucht mehrere potenzielle Mechanismen der Resistenz gegen Varroa und berichtet über die Entwicklung von zwei Zuchterfolgen, aus denen Bienen von wirtschaftlicher Qualität hervorgegangen sind, die weniger Pestizidbehandlungen gegen Varroa benötigen als unselektierte Bienen.
Das VSH Zuchtprogramm konzentriert sich auf die Selektion eines spezifischen Resistenzmechanismus, der Varroasensitive Hygiene genannt wird. Das Merkmal VSH wird über den Verkauf von VSH Königinnen, die mit Drohnen bereits vorhandener kommerzieller Linien gepaart wurden, für die Imker verfügbar gemacht. Die größte Resistenz kommt zwar in reinen VSH-Linien vor, die nachhaltigste Verbreitung wird jedoch durch VSH Hybridvölker erzielt. Durch das Auskreuzen reiner VSH Linien mit einer Vielzahl anderer kommerzieller Linien kann die genetische Diversität der Bienenpopulation in den USA auf relativ hohem Niveau gehalten werden. Reine VSH Zuchtköniginnen werden von Glenn Apiaries produziert und an kommerzielle Produzenten von Königinnen verkauft, die ihrerseits ausgekreuzte VSH Königinnen an Imker verkaufen.
Das Programm zur Russischen Biene nutzt ein Zuchtschema, das auf einer geschlossenen Population basiert, um gegen Varroa resistente Linien zu verbreiten, die ursprünglich aus dem fernöstlichen Russland stammten. Die Russischen Honigbienen (RHB) des ARS wurden aus 18 importierten Linien durch Geschwistertests über mehrere Jahre hinweg entwickelt. Ihre Varroaresistenz geht auf mehrere Mechanismen zurück, zu denen gegenseitiges Putzen, varroasensitive Hygiene und für die Milbe geringe Attraktivität der Brut gehören. RHB Linien wurden gleichzeitig für Varroaresistenz, gute Honigproduktion und Resistenz gegen Tracheenmilben, Acarapis woodi, selektiert. Die Resistenz gegen Tracheenmilben trägt zu ihrer ausgezeichneten Überwinterungsfähigkeit bei. Der Erfolg der experimentellen RHB Selektion regte eine große kommerzielle Nachfrage an, und RHB werden zurzeit von einer als Russian Queen Breeder’s Association bekannten Züchterkooperative gezüchtet, vermehrt und an die Imker in den USA verbreitet.
Die Zucht auf Varroaresistenz wird in der Zukunft wahrscheinlich auch markergestützte Selektion (MAS) mit einbeziehen, in welcher entweder die Expression von mit Resistenz verbundenen Genen (RNA) oder molekulare Marker, die mit Resistenzgenen in Verbindung stehen (DNA), benutzt werden um die Zuchteltern auszuwählen. Das endgültige Ziel ist, die arbeits- und zeitaufwändige Selektion im Feld durch eine Labordiagnose zu ersetzen. Es wird erwartet, dass MAS den Selektionsfortschritt sowohl für Resistenzmerkmale, die schon entwickelt wurden, als auch für Merkmale, für die diese Entwicklung hin zu nutzbaren kommerziellen genetischen Linien noch aussteht, wie z.B. gegenseitiges Putzen und Entfernen von Milben, beschleunigen wird.
Key words: Varroa resistance / breeding program / Russian honey bees / Varroa-sensitive hygiene / marker-assisted selection
Mots clés : résistance au varroa / programme de sélection / abeilles russes / comportement hygiénique sensible à varroa / sélection assistée par marqueur
Schlüsselwörter: Varroaresistenz / Zuchtprogramm / Russische Honigbienen / Varroasensitive Hygiene / markergestützte Selektion
© INRA/DIB-AGIB/EDP Sciences, 2010